Jeder Ein­zel­fall bewegt

Wir ler­nen bei unse­rer Arbeit vie­le Men­schen ken­nen und jeder Ein­zel­fall bewegt unser Team. Um einen klei­nen Ein­blick in unse­re täg­li­che Arbeit zu geben, tei­len wir hier ein paar Fäl­le, die uns 2021 beson­ders beschäf­tigt haben.

Hüt­te im Klein­gar­ten
Herr T. kam im Janu­ar 2021 in unse­re Sprech­stun­de. Er schlief mit­ten im Win­ter bei extre­men Minus­tem­pe­ra­tu­ren in einer Hüt­te im Klein­gar­ten eines Freun­des und hat­te nicht mal genug Geld, um sich Essen zu kau­fen. Wegen hef­ti­gen Kon­flik­ten und Span­nun­gen mit sei­ner Frau, hat­te er über­stürzt die gemein­sa­me Woh­nung ver­las­sen. Wir konn­ten zum Glück schnell eine Woh­nung für ihn fin­den und Geld beim Job­cen­ter bean­tra­gen. Die Tren­nung von sei­ner Frau brach­te aber auch auf­ent­halts­recht­li­che Pro­ble­me für ihn mit sich. Um in Deutsch­land blei­ben zu kön­nen, brauch­te er nun eine Arbeit. Der Ver­mie­ter, der sehr zufrie­den mit Herrn T. als neu­en Mie­ter war, führt ein Hand­werks­un­ter­neh­men und lud ihn zum Pro­be­ar­bei­ten ein. Herr T. zeig­te sich sehr auf­ge­schlos­sen, lern­fä­hig und zuver­läs­sig. So bekam er eine Stel­le, ver­dient nun sein eige­nes Geld und konn­te damit auch sei­nen Auf­ent­halt sichern. 

Ras­sis­ti­scher Gewalt aus­g­setzt
Die Opfer­hil­fe Sach­sen e.V. hat­te uns kon­tak­tiert und bat um Hil­fe bei der Woh­nungs­su­che für eine allein­er­zie­hen­de Mut­ter und ihr zwei­jäh­ri­ges Kind. Die bei­den sind aus Eri­trea geflüch­tet und waren in Wur­zen mehr­fach ras­sis­ti­scher Gewalt aus­ge­setzt. Sie sind des­we­gen bereits inner­halb Wur­zens umge­zo­gen, aber auch in der zwei­ten Woh­nung wur­den ihnen die Tür ein­ge­tre­ten. In Leip­zig konn­ten wir dann inner­halb von drei Mona­ten eine 2‑Raumwohnung im KdU-Bereich fin­den. Im Anschluss erhiel­ten sie wei­te­re Unter­stüt­zung durch den Inter­na­tio­na­len Bund bei der Suche nach einem neu­en Kitaplatz.

Traum­woh­nung für 8 Per­so­nen
Dass Fami­lie M. mit unse­rer Hil­fe den per­fek­ten Wohn­raum fin­den konn­te war ein wah­rer Glücks­fall. Eltern, 5 Kin­der und noch eine Groß­mutter dazu – das schien einer der Fäl­le der Kon­takt­stel­le zu wer­den, der so gut wie nicht zu ver­mit­teln ist, da prak­tisch kein pas­sen­der Wohn­raum für 8 Per­so­nen gefun­den wer­den kann.
Dank inten­si­ver Bemü­hun­gen und unse­rer viel­fäl­ti­gen Kon­tak­ten konn­te jedoch nach weni­gen Mona­ten, nach meh­re­ren miss­glück­ten Ver­su­chen ein unglaub­lich per­fek­ter Wohn­raum für die Groß­fa­mi­lie gefun­den wer­den. Die Fami­lie konn­te aus einer abge­le­ge­nen, klei­nen Ort­schaft mit schlech­ter Infra­struk­tur und kaum Unter­stüt­zungs­mög­lich­kei­ten in eine frisch sanier­te, gro­ße Woh­nung mit Gar­ten umzie­hen. Neben die­sem opti­ma­len Wohn­raum gibt es in dem neu­en Ort eine sehr gute Infra­struk­tur, Schu­len, Kita‘s usw. Als I‑Tüpfelchen ergab sich zudem noch eine haus­in­ter­ne Unter­stüt­zungs­struk­tur in Form des Ver­mie­ters, der sich sofort zum Möbel­trans­port und zur Sprach­mitt­lung anbot. Schon weni­ge Wochen nach dem Ein­zug hat­te sich eine fast schon fami­liä­re Struk­tur im Haus gebil­det und die Groß­fa­mi­lie fühlt sich end­lich zu Hau­se und angekommen!